Cortenstahl Sichtschutz - Ratgeber für Terrasse und Garten

Sichtschutz und Holzlager aus Cortenstahl

Dieser Artikel zeigt die Möglichkeiten von Cortenstahl als Sichtschutz und Zaun. Ich informiere dich über den schönen, rostigen Stahl und berate dich bei den wichtigsten Fragen zum Kauf.

Bevor wir ins Thema einsteigen, habe ich drei Fragen an dich:

Lässt du dir gerne vom Nachbarn auf den Teller schauen? Magst du es, im Garten nie so richtig deine Ruhe zu haben? Wirst du gerne beobachtet, wenn du auf der Terrasse ein Nickerchen machst?

Wenn du alle drei Fragen mit "JA" beantwortet hast, musst du diesen Artikel nicht mehr weiterlesen.

Normalerweise braucht aber fast jeder Garten, jedes Grundstück und jede Terrasse in irgendeiner Form einen Sichtschutz oder Gartenzaun.

Warum einen Cortenstahl-Sichtschutz?

Privatsphäre ist ein natürliches Grundbedürfnis. Garten und Terrasse sind heute mehr denn je unser "Wohnzimmer im Freien".

Niemand steht gerne dauernd unter Beobachtung. Privatsphäre ist ein wichtiges Gut. Um sie zu gewährleisten, brauchen wir einen Schutz vor neugierigen Blicken.

Darüber hinaus sind solche dekorativen Wände ein guter Windschutz.

Seit vielen Jahren werden Gärten und Terrassen durch Hecken, Zäune aus Holz oder Mauern aus Stein vor der Beobachtung von außen geschützt.

Warum solltest du dir also über einen Cortenstahl-Sichtschutz Gedanken machen?

Ein Material, das du bislang auch nicht benötigt hast ... brauchst du ja eigentlich auch nicht.

Stimmt!

Es gibt aber gute Gründe für den Werkstoff Cortenstahl an der Terrasse und im Garten.

Hier sind die 3 wichtigsten:

1. Cortenstahl ist haltbar

Cortenstahl bildet auf seiner Oberfläche eine vor Durchrostung schützende Patina. Damit ist diese Stahlsorte dauerhaft vor dem Durchrosten und Weiterrosten geschützt.

Im Gegensatz zu Holzzäunen ist Cortenstahl also ein Material mit extrem langer Haltbarkeit.

2. Cortenstahl braucht keine Pflege

Die meisten von uns wissen: Holzzäune streichen ist nervig und langwierig. Farbe ist teuer. Das Streichen muss alle Jahre wiederholt werden.

Ein Zaun oder eine Sichtschutzwand aus Corten benötigt dagegen keinerlei Pflege mehr. Sie kann das ganze Jahr über der freien Bewitterung überlassen werden und bleibt von allein schön.

3. Cortenstahl sieht toll aus

Für mich der wichtigste Grund: Ein Cortenstahl-Sichtschutz sieht schön aus.

Die warme Ausstrahlung des orange-braunen Stahls harmoniert sehr schön mit dem Grün der Gartenpflanzen. Corten passt auch sehr gut zu Naturstein und Betonstein.

Ein Cortenstahl-Sichtschutz fügt sich wunderbar in den Gartenraum ein.

Somit ist eine Sichtblende aus diesem Stahl viel mehr als ein Schutz vor neugierigen Blicken.

Wenn du noch mehr über Cortenstahl als Baumaterial wissen möchtest, empfehle ich dir diesen Artikel in meinem Blog.

Sichtschutz aus Cortenstahl

Nicht nur Sichtschutzwand, sondern auch Designobjekt

Einzelne Elemente aus Corten werden oft auch als Designwand eingesetzt.

Eine oder mehrere Wände stehen dann als dekoratives Element in der Gartenanlage und bereichern die Gartengestaltung.

In einer Gartenanlage gibt es manchmal langweilige Ecken. Solche "toten" Bereiche werden durch ein einzelnes Element aus Metall aufgewertet.

Darüber hinaus lassen sich durch Designwände aus Cortenstahl Bezugspunkte für das Auge herstellen. Es werden mit geringem Aufwand neue Sichtachsen geschaffen.

Mein Tipp hierzu: Verwende für einzeln stehende Wände ein stärkeres Blech als 2 mm oder arbeite mit einer doppelwandigen Ausführung. Es sieht viel wirkungsvoller aus, wenn eine einzeln stehende Wand nicht zu dünn ist.

 

Viele Größen und Materialstärken möglich

Zäune aus Corten sind fast in jeder Größe erhältlich. Nach unten und oben sind kaum Grenzen gesetzt. Von der kleinen Stele bis zur großen Wand ist fast alles lieferbar.

Wir bieten standardmäßig Sichtschutztafeln bis zu einer Größe von 2000 x 1400 mm an. Einzelne Zaunfelder können aber auch noch höher und breiter ausfallen, wenn die Tafeln kombiniert montiert werden.

Aber auch bei der Materialstärke geht so ziemlich alles, was bezahlbar ist.

Bei normalen Zaunfeldern haben sich 2 mm Blechstärke als Standard durchgesetzt. Aus konstruktiven oder optischen Gründen können aber auch erheblich stärkere Bleche geliefert werden.

Du solltest nur bedenken, dass mit der Blechstärke auch der Preis einer Sichtschutzwand erheblich steigt.

Doppelwandige Sichtschutzelemente aus Cortenstahl

Eine bezahlbare Variante, mit der sich z.B. Wandstärken von 150 mm realisieren lassen, sind doppelwandige Wandelemente.

Die Wirkung dieser dicken Wände aus Metall ist eine ganz andere als bei den dünnen Zaunelementen. Sie wirken massiver und schwerer.

Überall dort, wo eine wirkliche Raumtrennung gefragt ist, kann man solche Wände einsetzen.

Was das Gartendesign anbelangt, kann man mit den doppelwandigen Sichtschutzelementen ein wuchtiges Statement setzen.

Eine Sichtschutzwand in 150 mm Stärke lässt sich mit individuellen Öffnungen versehen, in Abstufungen liefern und auch als Kurvenelement bauen. Das Design kann nach Kundenwunsch gestaltet werden.

Aufgrund der Wandstärke sind sogar eingebaute LED-Leuchten in den Designwänden möglich.

Mit einer gut gemachten Beleuchtung wird man mit Zaunanlagen aber noch viel mehr Wirkung erzielen.

Mehr Wirkung durch Beleuchtung

Durch eine direkte oder indirekte Beleuchtung liefert ein Cortenstahl-Sichtschutz auch im Winter eine tolle Atmosphäre für deine Gartenanlage.

Hintere Bereiche deines Gartens werden durch eine zusätzliche Beleuchtung auch bei schwachem Tageslicht und in der Dunkelheit sichtbar.

Mit einer guten Lichtplanung kannst du deinen Garten auch in den Abendstunden nutzen. Dein Außenbereich gewinnt an Bedeutung.

Außenbereiche, die zu einem großen Teil des Jahres gar nicht zu sehen waren, werden durch Licht neu erschlossen.

Eine Empfehlung für eine einfache, indirekte Beleuchtung sind LED-Bodenstrahler mit einem Erdspieß. Sie lassen sich einfach ausrichten und leicht montieren. LED-Leuchten sind kostengünstig zu betreiben.

Der Vorteil bei Erdspießen ist die Mobilität. Der Standort lässt sich leicht verändern. So kann man mit der Beleuchtung experimentieren.

Schau dir einmal Fotos mit gut und dezent ausgeleuchteten Gartenzäunen und Sichtschutzwänden an. Du wirst dich wundern! Die Wirkung in der Dunkelheit ist beeindruckend.

Die Lichtplanung für den Garten ist ein großes Kapitel für sich. Zum Einlesen in das Thema empfehle ich dir diesen ausführlichen Beitrag vom Hersteller Paulmann.

Hier findest du einige Anregungen zum Thema Licht im Garten und viele Fotos.

 

Achte beim Kauf der Sichtschutzwände auf eine einfache Montage

Manche Hersteller machen es ihren Kunden zu kompliziert. Da müssen noch irgendwelche Verbindungsplättchen in einem bestimmten Winkel mit den Zaunpfosten verschraubt werden und es gibt gefühlt 10 Varianten für die Montage.

Meiner Ansicht nach sollte es einfach sein. So wenig Teile wie möglich und so viele wie nötig.

Für die Montage einer Sichtschutzwand reichen eigentlich die Wand selbst, 2 Pfosten, Schrauben und Muttern.

Auf die Montage gehe ich aber gleich noch in einem weiteren Abschnitt ein.

Verwende kein Zubehör oder Schrauben aus unedlem Metall

Vor einer Montage liegt ja logischerweise die Bestellung des Materials.

Lass dich dabei nicht vom günstigsten Preis blenden.

Kläre folgende Punkte vor dem Kauf:

Handelt es sich wirklich um Cortenstahl?

Einige Anbieter werben mit dem Begriff Cortenstahl, liefern dann aber normalen Stahl, der immer weiter rostet.

Gerade beim Zubehör wird gern gespart.

Aus welchem Material ist das Zubehör?

Zwischen unterschiedlich edlen Metallen kann es zu einer sogenannten Kontaktkorrosion kommen.

Bei engem Kontakt der Materialien tritt dann eine Spannung auf, die das unedle Material im Laufe der Zeit korrodieren lässt.

So ist es zum Beispiel nicht sinnvoll, Schrauben aus preisgünstigem, verzinktem Stahl an Cortenstahl zu verwenden.

Bewährt hat sich die Kombination von Edelstahlschrauben und Corten.

In diesem Zusammenhang kann man sich auch fragen, ob die Kombination mit Pfosten aus normalem Stahl sinnvoll ist.

Insbesondere deshalb, weil Pfosten ja immer wieder mit Erdfeuchtigkeit in Verbindung kommen. Aber auch die direkte Verbindung von normalem Stahl und Cortenstahl ist aus o.g. Grund problematisch.

In jedem Fall muss bei der Kombination von Cortenstahlwänden mit Pfosten aus normalem Stahl auf einen ausreichenden Abstand der Materialien zueinander geachtet werden. Das edlere Material Corten darf nicht am unedlen normalen Stahl anliegen.

Den Abstand kann man mit einer Distanzscheibe oder einem Distanzblech aus Edelstahl herstellen.

Noch ein ganz wichtiger Hinweis: Entferne Verpackungen, Pappstreifen, Transportsicherungen und Bänderungen sofort bei der Anlieferung.

Bei Feuchtigkeit findet die Berostung der Cortenwand schon in den ersten Tagen statt. Wenn sich dann noch Verpackung in Teilbereichen auf der Wand befindet, entsteht die Rostbildung nicht gleichmäßig überall.

Die Verpackung hinterlässt schon nach kurzer Zeit einen Abdruck. Das wird man später eine ganze Weile sehen und du wirst dich darüber ärgern.

Sichtschutz aus Cortenstahl

Meide Edelrost

Pass bei der Bestellung auf, was dir angeboten wird.

Bei Produkten, die unter dem Begriff "Edelrost" angeboten werden, handelt es sich meistens nicht um Cortenstahl.

Edelrost gibt es eigentlich nicht. Es ist ein Marketingbegriff, der normalen einfachen Stahl als Premiumprodukt anpreist.

Montage einer Sichtschutzwand

Es werden verschiedenste Arten von Zaunmontagen beworben.

Persönlich empfehle ich die stabilste und einfachste Form: Die Pfosten werden hierbei in Punktfundamente aus frischem Estrichbeton mit einer Einbautiefe von 80 bis 100 cm gesetzt.

Bei der Montage einer Sichtschutzwand sollte auf ausreichende Stabilität und eine frostfreie Tiefe des Fundaments geachtet werden.

Um eine Standsicherheit bei Sturm zu gewährleisten, empfehle ich ca. ein Drittel der oberirdischen Pfostenlänge einzubetonieren. Ein Fundament sollte eine Abmessung von ca. 50 x 50 cm haben.

Bei einer Sichtschutzwand von 180 cm Höhe müssten also ca. 60 cm Pfostenlänge in den Boden einbetoniert werden. Die gesamte Pfostenlänge beträgt dann ca. 230 - 240 cm.

Am einfachsten ist es, eine Wand zunächst liegend komplett mit den Pfosten zu verschrauben. Die Wand mit Pfosten kann man dann in die vorbereiteten Löcher setzen, ausrichten und einbetonieren.

Auf die genauen Möglichkeiten der Montage einer Sichtschutzwand werde ich in einem weiteren Blogartikel noch einmal ausführlich eingehen.

 

Beachte den richtigen Standort für deine Cortenwand

Cortenstahl wird normalerweise unberostet zum Kunden geliefert.

Hauptsächlich findet eine Berostung in den ersten Wochen nach der Montage durch Feuchtigkeit, Regen und Wetterwechsel statt.

Hierbei können sich auch Rostspuren auf Belagsmaterialien wie Terrassenplatten oder Pflastersteinen absetzen.

Daher solltest du auf einen Standort achten, bei dem gelegentliche Rostschlieren kein Problem sind.

Es gibt Rostentferner, mit denen man solche Spuren größtenteils beseitigen kann. Allerdings kann der komplette Berostungsvorgang einen Zeitraum von einigen Monaten in Anspruch nehmen. Das Problem tritt also eine ganze Weile auf.

Daher empfehle ich, die Sichtschutzwand über Flächen aufzustellen, wo Rostablagerungen kein Problem sind. Das kann ein Streifen aus Splitt oder ein Beet sein.

Wichtig bei der Standortwahl ist aber nicht nur der technische Aspekt. Auch die Gartengestaltung spielt bei der Wahl des richtigen Platzes eine Rolle.

Übertreibe es nicht!

Mein Rat für ein gutes Gartendesign:

Schaffe Akzente mit Sichtschutz- und Designwänden aus Cortenstahl - aber übertreibe es nicht.

Meiner Ansicht nach gerät bei zu viel Metall irgendwann das grüne Thema ins Hintertreffen.

Manchmal sehe ich Objekte, bei denen ganze Grundstücksbreiten mit Cortenstahlelementen eingefasst werden. Mir persönlich ist das dann irgendwann zu viel Metall.

Etwas Abwechslung tut dem Gesamteindruck der Gartenanlage dann wirklich gut, wie ich finde.

Schön ist eine Kombination von Cortenstahl mit Heckenpflanzen, Naturstein oder Betonstein.

Das Ganze ist aber natürlich immer dem Geschmack des Kunden überlassen.

Wenn man sich hier unsicher ist, sollte man auf professionelle Hilfe bauen.

Gartendesigner, Landschaftsarchitekten oder größere Gartenbaubetriebe können deine Anlage in einer zeichnerischen Darstellung auch farbig visualisieren.

So bekommst du einen guten Eindruck davon, wie deine Gartenanlage nachher in ihrer Gesamtheit wirkt.

Es muss ja nicht immer Corten sein

Übrigens: Solltest du es gar nicht rostig mögen, kannst du Gartenzäune oder Designwände natürlich auch aus anderen Metallen bekommen.

Auch Sichtschutz aus Edelstahl oder farbig pulverbeschichtetem Aluminium wird bei der modernen Gartengestaltung gerne verwendet.

Farbig beschichtete Metallwände haben den Vorteil, dass sie völlig berechenbar sind. Man kennt den Farbton, den man bekommt, genau. Der Kunde kann ihn vorher anhand einer Farbtafel auswählen. Die Optik ist gleichmäßig. 

Dafür sehen farbig beschichtete Sichtschutzwände aber auch eher technisch und clean aus. 

Warum Metall aber grundsätzlich in jeden Garten gehört, habe ich in diesem Beitrag beschrieben.

Cortenstahl sieht immer anders aus

Zum Schluss des Beitrages möchte ich noch einen wichtigen Hinweis loswerden: Cortenstahl sieht immer anders aus!

Das kann man gar nicht oft genug betonen. Und ich finde das wirklich klasse.

Es macht den großen Charme dieses warmen Stahls aus, dass er bei jedem Wetter, bei jeder unterschiedlichen Luftfeuchtigkeit und zu jeder Jahreszeit immer wieder anders aussieht.

Das ist aber gleichzeitig auch ein Hinweis an diejenigen, die es perfekt haben wollen.

Cortenstahl ist nicht perfekt.

Jede Blechtafel ist anders.

Es ist einfach so, dass keine berostete Tafel, keine Stele und kein Zaunelement dem anderen gleicht. Bedenke das bei deiner Planung.

Sichtschutz aus Cortenstahl ist lebendig. Wer das nicht möchte, dem empfehle ich eher eine lackierte bzw. farbig pulverbeschichtete Variante.