Outdoorküchen - 10 wichtige Tipps für Planung und Einrichtung
Outdoorküchen sind schon lange mehr als nur ein kurzlebiger Trend. Wenn das Zubereiten im Freien zum Hobby oder zur Leidenschaft wird, ist es mit einem einfachen Grill nicht mehr getan.
Dieser Artikel hilft dir beim Einrichten einer Gartenküche und gibt Tipps zu Materialien und zur Installation.
Als ich vor ein paar Jahren über eine große Gartenbaumesse ging, war dort erstmalig eine ganze Halle nur für das Kochen im Freien reserviert.
Ich war beeindruckt. Klar ist, dass Outdoorküchen keine Nische mehr sind. Das Kochen im Garten oder auf dem Balkon ist ein Riesenthema geworden.
In meinem Artikel habe ich für dich die wichtigsten Dinge zusammengetragen, die man beim Planen einer Outdoorküche berücksichtigen sollte.
Ich stelle Fragen, die du dir auch stellen solltest, bevor du eine Küche kaufst oder bestellst.
Leider muss ich dir am Anfang eine unangenehme Frage stellen. Es ist aber auch gleichzeitig eine der wichtigsten Fragen:
1. Wie hoch ist dein Budget?
Warum ist das eine wichtige Frage? Der eine oder andere sagt vielleicht: "Hauptsache schön und richtig gut, dann darf sie auch teuer sein".
Allerdings muss ich dir sagen:
Es gibt einfache Outdoorküchen schon für 1.000 Euro. Man kann für eine freistehende Küche der Premiumklasse aber durchaus auch 50.000 Euro und mehr ausgeben.
Das schreibe ich, ohne eine Wertung vorzunehmen. Jedes Modell in jeder Preisklasse hat seine Berechtigung.
Natürlich bieten die exklusiven Modelle eine ganz andere Ausstattung als einfache Gartenküchen; natürlich sind die Einbaugeräte völlig andere - und es ist schon cool, so ein Luxus-Ding zu haben.
Aber es ist wie immer im Leben - wir müssen uns bei der Frage nach dem Budget mindestens zwei Fragen beantworten:
- Was brauche ich in meiner Küche auf jeden Fall?
- Wieviel Geld bin ich bereit, für eine Außenküche auszugeben?
Wenn du dich mit dieser Frage ausreichend beschäftigt hast, "darfst" du dich den Fragen zuwenden, die mit der Küche zu tun haben. Das sage ich deshalb so ausführlich, weil ein kleines Budget die Suche schon ziemlich einschränkt.
Eine Lösung mit einem kleinen Budget kann natürlich auch der Selbstbau einer Küche sein. Im Netz gibt es zahlreiche Hersteller, die einzelne Geräte und Komponenten für den Selbstbau anbieten.
Wer seine Outdoorküche also am liebsten selber bauen möchte, für den finden sich im Internet zahlreiche Anleitungen. Hier ist ein cooles Beispiel auf 1-2-do.com, das ich für dich gefunden habe.
Ich gehe jetzt aber mal davon aus, dass du eine Außenküche fertig kaufen möchtest.
2. Welche Art von Outdoorküche bevorzugst du?
Bist du Hobbygriller oder fast schon ein Profikoch?
Willst du mit deiner Außenküche viele Gäste professionell bewirten? Sind es nur ein paar Freunde, für die du ab und zu ein Stückchen Fleisch zubereitest?
"Was soll meine Outdoorküche für mich leisten?"
Von der Beantwortung dieser Frage hängt ab, in welcher Kategorie du dich umschaust.
Für mich persönlich ist z.B. hauptsächlich die Flexibilität wichtig.
Weil ich einen recht kleinen Garten habe, kommt für mich kein schwerer Küchenblock mit Arbeitsplatte aus Beton oder Naturstein in Frage, dessen Position ich nicht wieder verändern kann.
Deshalb interessiere ich mich für eine Küche aus beweglichen Modulen, deren Position ich verändern kann. Man kann solche Module bewegen und auch einmal Platz für etwas anderes schaffen, wenn das nötig ist.
Das sieht bei vielen Interessenten ganz anders aus. Die meisten legen beim Projekt Außenküche vielleicht eher Wert auf etwas Imposantes oder Repräsentatives.
Der ein oder andere hat aber vielleicht nur einen Balkon zur Verfügung. Auch für relativ kleine Plätze gibt es Lösungen am Markt.
3. Der richtige Standort
Nach Klärung der richtigen Küchenart, solltest du dir auch über den späteren Standplatz und die Anschlussmöglichkeiten im Klaren sein.
So manch einer hat bei der späteren Lieferung schon eine böse Überraschung erlebt. Stell dir vor: Die teure Außenküche wird auf die Dachterrasse gehoben. Sie soll installiert werden und es stellt sich dabei heraus, dass an der Stelle kein Wasseranschluss möglich ist.
Aus statischen Gründen spielt vielleicht auch das Gewicht der Küche eine Rolle.
Bei der Frage nach der richtigen Standortwahl helfen dir vielleicht folgende Tipps:
- Denke an die Abmessungen deiner Lieblingsküche
- Berücksichtige statische Gesichtspunkte - z.B. auf Dachgärten
- Plane Anschlussmöglichkeiten für Wasser, Abwasser und ggf. auch für Strom oder Gas ein
- Denke daran, dass eventuell mehrere Geräte Strom brauchen
- Plane zusätzliche Steckdosen ein
- Denke auch an Beleuchtung
Um alle Punkte zu berücksichtigen, gibt es in jedem Garten bzw. auf jeder Terrasse sicherlich gute und weniger gute Standorte.
4. Die Wahl der richtigen Einbaugeräte
Der Kauf einer Außenküche ist immer auch verbunden mit der Auswahl der richtigen Einbaugeräte.
Du hast dich schon einmal mit dem Kauf einer "normalen" Küche auseinander gesetzt? Dann weißt du, wie viel Zeit man mit der Geräteauswahl verbringen kann.
Das ist im Außenbereich nicht anders. Für eine freistehende Küche muss ich aber noch die schwierigeren Witterungsverhältnisse, Hitze, Feuchtigkeit, Kälte usw. mit berücksichtigen.
Achte also darauf, dass die Einbaugeräte den Witterungsbedingungen standhalten!
Setze auch outdoor auf erprobte Markengeräte. Es muss nicht immer Beefeater oder Napoleon sein, aber man macht sicher nichts falsch, wenn man Geräte kauft, die gute und seriöse Testergebnisse vorweisen.
Gerade wenn die Witterung ständig auf die Einbaugeräte einwirkt, kommt es auf Qualität an.
Grill- und Kochbereich
Der Grill- bzw. der Kochbereich ist natürlich das zentrale Element der Außenküche. Hier werden die Speisen zubereitet. Hier entstehen die Dinge, mit denen ich mich und meine Gäste verwöhnen will.
Für die meisten Hobbyköche ist hier der Gasgrill sicherlich das Gerät erster Wahl. Viele grillen aber auch immer noch gern mit Holzkohle und haben am liebsten beide Geräte zur Verfügung. Welcher Grill ist dein Favorit?
Es gibt Küchenhersteller, die Holzkohlengrill und Gasgrill in einem Küchenmodul anbieten. Zwei verschiedene Grills können sicher nicht schaden, wenn man es sich leisten mag.
Zusätzliche Kochfelder
Kochfelder, auf denen man nicht nur grillen, sondern auch traditionell kochen kann, sind für eine professionelle Außenküche eine wichtige Ergänzung. Solche Felder können mit Gas oder Strom betrieben werden.
Mit Gasflaschen ist man da natürlich immer am flexibelsten. Allerdings ist das Transportieren der Flaschen immer auch mit Arbeit verbunden.
Kühlschrank
Brauche ich einen Kühlschrank in meiner Outdoorküche? Das ist natürlich "nice to have". Gerade in großen Gärten erspart einem der Kühlschrank weite Laufwege.
Back- und Pizzaofen
Ein Pizzaofen oder auch ein Backofen ist dagegen schon wirklich Luxus. Ich persönlich brauche das nicht. Bei Küchen der Oberklasse kann man einen Backofen aber auf jeden Fall bekommen.
Elektrische Grillplatte
Ein Teppanyaki ist ein sehr nützliches Extra, um Gemüse, Steaks und andere Dinge neben dem normalen Kochen und Grillen schonend zuzubereiten.
Spülbecken und Armatur
Es ist wichtig, dass ich ein Spülbecken mit einem Wasser- und Abwasseranschluss in direkter Nähe der Küche nutzen kann. Noch schöner ist es, wenn Abwaschbecken und Wasserzulauf in meiner Outdoor-Küche fest verbaut sind. Denke an die Anschlussmöglichkeiten!
5. Der Platz in und auf meiner Küche
Das Schöne an einer Küche im Garten sind auf jeden Fall auch die Ablagemöglichkeiten und Stauräume. Arbeitsplatten und Schränke machen das Kochen und Grillen erst so richtig angenehm und komfortabel.
Denke an ausreichend Stauraum und an Ablageflächen
Es ist schön, wenn man nicht wegen jedem Topf, Teller oder Utensil ins Haus laufen muss. Wenn ich das Kochen so richtig ernst nehme, habe ich die Zeit zum Hin- und Herlaufen auch gar nicht zur Verfügung.
Am schönsten ist es, wenn ich alles Nötige in Griffweite ablegen und aufbewahren kann.
6. Wetterbeständige Materialien
Die meisten Outdoorküchen gehen ordentlich ins Geld und man erwartet daher zurecht eine lange Haltbarkeit.
Hierbei kommt es natürlich auch auf die Wahl der richtigen Materialien an. Edelstahl, witterungsbeständige Hölzer und Kunststoffe sind für die meisten erste Wahl.
Wird der Korpus der Küche vielleicht sogar aus Naturstein gefertigt oder gemauert, ist das natürlich ein Traum. Auch ein Mix von Materialien ist ein schöne Sache.
Bei unbeweglichen Außenküchen sollte ich immer auch die Frostsicherheit im Auge behalten. Je weniger Schwachstellen ich hier durch schlechte Verbindungen, Vermörtelungen oder billige Kleber habe, desto länger hält meine Küche.
Auch bei den Einbaugeräten solltest du darauf achten, dass sie den dauerhaften Einsatz im Freien lange aushalten.
Mit einem geschützten Platz, an dem die Küche steht, kann man allerdings schon viel erreichen.
7. Überdachung und Wetterschutz
Ideal ist daher ein Standort mit einer ausreichend großen Überdachung. So ein Dach sollte auf jeden Fall vor direktem Regen schützen und gibt der Küche damit eine längere Lebensdauer.
Herrlich sind Außenküchen, die in den Außenbereich eines Gartenhauses komplett wettersicher integriert werden. So etwas ist natürlich die Ideallösung.
Solltest du deiner Küche keinerlei Wetterschutz bieten können, schaue noch genauer auf die richtigen Materialien und Einbauteile. Lasse empfindliche Teile und Elektrik in solchen Fällen außen vor.
8. Die Form der Küchenanlage
Sowohl bei einer Küche im Indoor- als auch im Outdoorbereich ist die Baumform mitentscheidend für den Spaß beim Kochen und Grillen.
In einer U-förmigen Küche bist du effektiver und schneller, hast aber auch weniger Freiraum.
Eine lange Küchenzeile gibt dir mehr Bewegungsfreiheit - die Wege sind aber auch entsprechend länger. Ist eine L-Form vielleicht die richtige Alternative? Oder kochst du auch im Freien am liebsten an einer Kücheninsel?
Diese Fragen solltest du auf jeden Fall in deine Überlegungen miteinbeziehen. Eine Outdoorküche ist ja nicht nur ein Teil zum Anschauen - hier soll richtig gearbeitet werden - und das möglichst oft.
9. Die richtige Basis
Wie bei einem Gartenhaus kommt es bei einer großen und fest montierten Außenküche sehr auf einen sicheren und tragfähigen Untergrund an.
Gerade bei schweren Küchen, die aus großen Einheiten bestehen, ist ein schlechter Baugrund hinterher nicht mehr zu korrigieren. Das Ergebnis sind große Spaltmaße, hängende oder nicht schließende Türen.
Baue wie bei einer guten Terrasse ein tragfähiges Fundament aus wasserdurchlässigem Drainagebeton. Hierauf verklebst du einen Plattenbelag z.B. aus Natursteinen oder pflegeleichter Keramik.
Wenn der Bodenbelag unter der Küche und die Terrasse in einer Einheit verlegt sind ist das optisch am reizvollsten.
10. Einbau und Montage der Außenküche
Einer der wichtigsten Fragen zum Schluss: Wer baut das Ding? Gerade bei großen Freiküchen keine einfache Frage.
Die Küche selbst ist ja in solchen Fällen ein wertvoller Gegenstand, der einen Fachmann erfordert. Man braucht also einen Handwerksbetrieb, der auf den Bereich Außenküche spezialisiert ist.
Lasse dir auf jeden Fall Referenzen zeigen und vergebe den Auftrag nicht vorschnell. Um so etwas perfekt zu verbauen, braucht man Erfahrung. Das macht man nicht einfach mal nebenbei. Gute, persönliche Empfehlungen sind eine Entscheidungshilfe, die Sicherheit geben.
Mein Fazit
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit listet mein Beitrag einige Punkte auf, die dir bei der Auswahl und Planung deiner Outdoorküche hoffentlich helfen.
Ein Fazit aus meiner Sicht ist: Es geht immer noch mehr. Mit den Außenküchen ist es so ein bisschen wie mit Booten und Yachten ... man kann preisgünstige bekommen und man kann ganz klein anfangen, wenn es für den eigenen Anspruch reicht - nach oben sind aber keine Grenzen gesetzt.
Selbst sind mir ja die kleinen Modulküchen am liebsten - weil ich sie hin- und herbewegen kann und weil ich mir nicht so viele Gedanken drumherum machen muss.
Dass ich damit bei den richtigen "Außenkochexperten" nur ein müdes Lächeln hervorrufe, ist mir klar. Aber ich bin selbst ja auch nicht so der Superkoch. Ich esse lieber ...
Wie sind deine Erfahrungen bei der Küchenplanung? Hast du ein Projekt fertiggestellt? Kannst du wichtige Punkte ergänzen?
Hinterlasse dazu gerne einen Kommentar!
Und jetzt wünsche ich dir: Viel Spaß beim Kochen im Freien!